Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich,
 
Abkürzung BIZ, englisch Bank for International Settlements ['bæȖk fɔː ɪntə'næʃnl 'setlmənts], Abkürzung BIS, internationale Bank in der Rechtsform einer AG mit einem Grundkapital von 1,5 Mrd. Goldfranken, Sitz: Basel, gegründet 1930 auf der Haager Konferenz zur Abwicklung der deutschen Reparationsleistungen im Rahmen des Youngplanes. Heutige Hauptaufgaben der BIZ als Bank der Zentralbanken sind: Förderung der Zusammenarbeit der Zentralbanken und internationalen Organisationen, Gewährung von Finanzhilfen an Zentralbanken v. a. bei Stützungsaktionen für unter Spekulationsdruck geratene Währungen einschließlich Beistandskredite an den Internationalen Währungsfonds (IWF), Abwicklung von internationalen Zahlungsgeschäften, z. B. bis 1993 als Agent des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit (EFWZ) und ab 1994 - übergangsweise - als Agent des Europäischen Währungsinstituts (EWI). Alle Geschäfte der BIZ müssen mit der Politik der Zentralbanken der beteiligten Länder abgestimmt sein. Gleichwohl betreibt die BIZ ihre Bankgeschäfte nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten (Erzielung eines Gewinns, Ausschüttung von Dividenden). Untersagt sind ihr allerdings u. a. die Notenausgabe und die Kreditgewährung an Regierungen.
 
Die BIZ ist eine wichtige Institution für die Zusammenarbeit der Zentralbanken und spielt eine bedeutende Rolle bei internationalen Währungsfragen, z. B. als Informationszentrum für die internationalen Finanzmärkte (v. a. der Euromärkte), bei der aufsichtsrechtlichen Behandlung von Risiken an den Finanzmärkten (Basler Ausschuss für Bankenaufsicht), bei der Beobachtung der Entwicklungen in nationalen und internationalen Zahlungsverkehrssystemen, bei der Bewältigung von Schuldenkrisen.
 
Die Aktien der Bank sind vinkulierte Namensaktien, zu rd. einem Sechstel in Privatbesitz. Stimmberechtigt sind allerdings nur die 30 großen Aktionäre, die Zentralbanken der europäischen Staaten (außer Albanien und den Nachfolgestaaten der UdSSR; der Mitgliedsstatus der drei baltischen Notenbanken von Estland, Lettland und Litauen wurde 1992 reaktiviert) sowie von Australien, Japan, Kanada, Republik Südafrika, USA. - Organe: Generalversammlung und Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat bestellt den Präsidenten und ernennt den Generaldirektor.
 
 
D. Lemke: B. f. I. Z., in: Hwb. der Wirtschaftswiss., hg. v. W. Albers u. a., Bd. 1 (Neuausg. 1988).
 
- Jahresberichte der B. f. I. Z. (1930 ff.).

Universal-Lexikon. 2012.

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